Yoga-Schule/Name: Karin Neumeyer – Yoga für Dich
Beruf: Anbieterin von Yoga Events, Ausbildungen, Weiterbildungen und Yogakursen
Wohnort: Graz
Alter: 33
• Seit wann machst du Yoga und wie oft in der Woche?
Kennengelernt habe ich Yoga vor 14 Jahren, während der Schwangerschaft mit meiner Tochter.
Yoga ist täglicher Bestandteil meines Lebens in vielen verschiedenen Formen. Neben den Hatha Yoga Techniken z.B. Mantra singen, die Beschäftigung mit der Yoga Philosophie und – als zweifache Mutter – natürlich Karma Yoga 😉
• Wie kam es dazu und was war der Grund und die Leidenschaft Yoga zu machen und dann zu unterrichten?
Yoga kam in einer sehr herausfordernden Zeit zu mir. Ich war damals auf der Suche nach Entspannung und einem Weg, wieder zu mir selbst zu finden. So hab ich mich eines dienstags auf den Weg in eine Yogastunde in Wien-Mitte gemacht. Nach dieser Yogastunde hatte ich das Gefühl, mich selbst wieder „zurückbekommen“ zu haben. Meine Gedanken dabei: DAS ist es! DAS möchte ich machen, für den Rest meines Lebens!
• Wie würdest du die Yogaphilosophie in eigenen Worten beschreiben? Was will Yoga ausdrücken/kommunizieren?
Für mich ist Yoga ein Weg, zu sich selbst zu finden. Zu entdecken, was in einem steckt, Potentiale zu wecken, Kreativität zu fördern, sich Herausforderungen zu stellen und vor allem ein Weg über sich selbst hinauszuwachsen. Ziel des Yoga ist ja die „Selbstverwirklichung“.
Idealerweise macht die Sache auch Freude.
• Was macht deinen Unterricht anders zu anderen Kursen, welchen Ansatz verfolgst du?
In den Yogaeinheiten, dich ich anleite, herrscht eine entspannte, liebevolle Atmosphäre, getragen von Respekt, Vertrauen und meiner langjährigen Erfahrung im Unterrichten. Eine Yogaeinheit ist eine magische und dennoch reale Erfahrung. Das versuche ich zu vermitteln.
Mein Anliegen ist es weiters, Yoga im Alltag erfahrbar zu machen.
Einige meiner TeilnehmerInnen treffe ich auch außerhalb der Kurse, z.B. bei deren Konzerten, Auftritten und Veranstaltungen. Oder wir gehen als Gruppe zusammen nach der Einheit auf einen Drink 😉
• Was bietest du in deinen Kursen – was andere vielleicht nicht haben – an?
Siehe oben.
Weiters arbeiten wir in einem kleinen Team, zusammen mit dem Verein YuMiG e.V. aus Deutschland an dem Projekt, Yoga in den österreichischen Gefängnissen mehr zu verbreiten.
• Yoga ist in den letzten 10 Jahren sehr beliebt geworden. Neue Yogaschulen werden eröffnet und es gibt immer wieder neue Angebote.
Dazu kommt ein neues, immer klareres Bild von Yoga in unserer Gesellschaft.
Wie war Yoga früher, wie denkst du wird sich der Trend entwickeln?
Was glaubst du macht Yoga so beliebt?
Ich denke, die Beliebtheit des Yoga geht einher mit der Suche nach Spiritualität und neuen Antworten auf alte Fragen. Der Vorteil von Yoga ist auch seine unaufwendige Praxis. Für Hatha Yoga brauche ich nur eine Matte oder Decke (oder nur mich selbst) und ca. 2m² Platz, es kann nahezu überall praktiziert werden. Viele Teilnehmerinnen entdecken über den körperlichen Einsteig ihr Interesse an der Yogaphilosophie. Und schon ist das Feuer entzündet.
Als Yogalehrerin schätze ich die Vielseitigkeit des Yoga: Übungen für Körper und Atem, Meditation, Entspannung, das Singen öffnet die Herzen, die Philosophie fordert für den Geist… Yoga wirkt auf vielen Ebenen. Und fördert die persönlich, menschliche Entwicklung.
Früher wurde Yoga für die Menschen im Westen eher als etwas Abgehobenes, Weltfremdes gesehen. Mittlerweile ist es Teil der Gesellschaft geworden. Es kommen viel weniger Teilnehmerinnen gänzlich ohne Yogaerfahrung in meine Kurse, vor einigen Jahren war das noch ganz anders.
• Welches Bild haben deiner Erfahrung nach die Leute von Yoga? Wie ist es entstanden und glaubst du ist es treffend?
Das ist unterschiedlich. Je nachdem, wie sie Yoga kennengelernt haben (welcher Stil, welche Tradition, welche/r LehrerIn). Da es mittlerweile über 300 Yogastile gibt (oder schon mehr?), gibt es auch so viele Meinungen dazu. Manche suchen nach Entspannung, andere nach körperlicher Herausforderung, manche suchen wieder etwas anderes.
Ich mache meine Teilnehmerinnen darauf aufmerksam, dass Yogaeinheit nicht gleich Yogaeinheit ist. Zwei verschiedene Yogastunden zu besuchen, kann bedeuten zwei verschiedene Welten zu erfahren. Wenns beim ersten Mal nicht gefällt, weiter ausprobieren, auch wenn man sich dabei durch zehn oder mehr verschiedene Stunden und Lehrer probiert.
• Wer sind die Leute die Yoga machen und zu dir kommen?
In meinen Kursen sind Frauen, Männer und Kinder zwischen 0 und 89 Jahren. Im MamaBaby Yoga sind die Babies erst wenige Wochen oder Monate alt, meine älteste Teilnehmerin in einem Kurs für Erwachsene war 89. Und sie hat das toll gemacht!
Eines haben meine Teilnehmerinnen gemeinsam: sie sind alle liebenswerte und großartige Menschen. Wie gesagt, mit vielen verbindet mich mittlerweile eine schöne Freundschaft. Auch meine Familie (meine Mutter, meine Schwester, meine Cousine…), viele Freunde und auch andere YogalehrerInnen kommen mittlerweile in meine Kurse. Meine Tochter hat mit 10 Jahren bereits selber einen Yogakurs in ihrer ehemaligen Volksschule angeboten. Das ist sehr schön. Ich sage immer zu meinen TeilnehmerInnen: ich hab so ein Glück mit euch, ich glaube ich habe die liebsten Yogakursteilnehmerinnen 😉
Bitte versuche doch mal drei Personentypen zu beschreiben:
Alter,
Wohnort,
Beruf,
Geschlecht.
Das ist schwierig, meine KursteilnehmerInnen sind so bunt durchgemischt. Nur soviel: ich hatte und habe Teilnehmerinnen aus den Bereichen Kunst, Musik, Fernsehen, Sport, Medizin, Eventmanagement, mehrfache Mütter, Hausfrauen, Lehrerinnen, Menschen mit ganz alltäglichen Berufen und auch mal einen Fußballprofi. Und im Yoga sitzen sie alle zusammen…
• Welche Eigenschaften, die dir spontan einfallen, würdest du im Zusammenhang mit deinem Yoga-Unterricht nennen?
Entspannend, sanft, respektvoll, klar, liebevoll, ermunternd, zentrierend, zu sich selbst führend und wichtig: grenzen achtend. Und natürlich: humorvoll!!
• Mit welchen Yoga-Accessoires umgibst du dich?
Mit keinen, da ich nicht der Accessoire-Typ bin.
• Mit welchen Dinge, Sachen, und Symbolen umgibst du dich, die du als einen Teil von Yoga siehst.
Gibt es zum Beispiel gewisse Bildern oder Farben die du mit Yoga verbindest?
Ich habe Matte, Harmonium, meine Musik, meine Kerzen, meine Literatur und so weiter… Aber da sich Yoga im Inneren abspielt, sind das eben Hilfsmittel. Wie gesagt, wir möchten Yoga vermehrt in die Gefängnisse bringen. Dort sind diese Hilfsmittel begrenzt, von Yoga Accessoires können Häftlinge nur träumen. Und das ist der Punkt: Für Yoga brauche ich nur mich selbst. Egal wo ich bin.
Liebe Anna, es hat mir viel Spass gemacht, dieses Interview zu machen! Vielen Dank Dir dafür!
Alles Liebe für die Zukunft!!
Karin Neumeyer